Als ich noch jünger war, da erzählte man mir: an Kunsthochschulen würden fast nur ältere Leute studieren. Keine frischgebackenen Abiturienten, denn schließlich müsse man an Künstler doch schon was erlebt haben. Wie solle man sonst selbstständige, kreative Arbeiten abliefern können.
Ich schätze dieses Bild wurde zusammen mit Bologna abgeschafft.
Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, dass sich das erste Semester bisher anfühlt, wie Schulunterricht.
Ich hatte mich für die Hochschule und gegen die Fachhochschule entschieden, weil ich Freiheiten wollte. Das Gegenteil ist bisher der Fall.
Vielleicht habe ich auch unterschätzt, wie schwer es sein kann, ein zweites Studium anzufangen.
Es kommt mir vor, als würde man gar nicht wollen, dass die Studenten selbstständig denken.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass man ihnen das gesamte erste Studienjahr ihren "Stundenplan" *schüttel* vorschreibt, der nebenbei bemerkt weder besonders effektiv noch durchgehend sinnvoll scheint.
Nicht immer macht man wirklich was produktives, häufig sitzt man auch einfach nur rum, aber hey, wenigstens sind die Kinder von der Straße weg. Sonst könnten sie noch anfangen zu denken oder Fragen zu stellen oder wirklich kreativ werden.
So kann man den Ersties auch erzählen, dass sie exmatrikuliert würden, wenn jemand anders für sie auf den Anwesenheitslisten unterschreiben würde (haha) - ohne dass sie sich darüber aufregen oder kritisch nachhaken würden.
Positiv vermerken möchte ich, dass ich jetzt endlich mit Photoshop Dinge Ausschneiden kann.
Hackerlife.